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Erbsünde im System

Natalie hätte nicht sterben müssen

Frau M erzählt mir vom Tod ihrer Enkelin. Eine aufgeweckte 21-jähjrige. Die Matura mit Auszeichnung abgeschlossen. Das Studium, naja, am Anfang wusste sie nicht recht, ob es das Richtige ist, aber dann war sie vorne mit dabei. Frau M kann einfach nicht verstehen, warum das Mädchen ihrem Leben ein Ende setzte.

Alter Schmerz

Frau M zerreißt es fast das Herz. Ihr Schmerz ist riesengroß. Vor zwei Jahren hatte sie ihren Sohn verloren, Natalies Vater. Er war plötzlich und unerwartet an einer Gehirnblutung gestorben. Alleine.

Klaus hatte sein Leben nicht im Griff, sagt Frau M. Immer hatte er Geldsorgen. Die Beziehung zu Natalies Mutter hielt nicht lange. Dann lebte er kurz einmal auf der Straße. Ich hätte ihn gerne unterstützt, sagt Frau M, aber ich wusste nicht wo er sich aufhält.

Ein schwieriger Start

Klaus war ein uneheliches Kind. Damals war das schrecklich, erzählt Frau M. Ich lebte am Land. Mein Vater brach den Kontakt mit mir ab. Er sah Klaus erst, als er 3 Jahre alt war. ‚Schau sie an, die Hure‘, sagten die Leute, wenn ich mit dem Kinderwagen spazieren ging. Es war furchtbar. Du warst abgestempelt.

Klaus war ein Kind der Sünde, sagt Frau M. Er hatte sein Leben nie auf die Reihe gekriegt. Gedankenversunken schüttelt sie den Kopf.

Bastard

Uneheliche Kinder wurden Bastarde genannt. Die Frau wurde verurteilt, beschimpft, ausgestoßen.

Und der Vater?

Frau M wurde die Schmach am Land zu viel. Sie zog in die Stadt. Aber da war es auch nicht leicht, fährt sie fort. Es sprach sich herum, dass Klaus ein Unehelicher war. Ich hatte Glück, dass ich einen Mann gefunden hab. Das war damals mit einem Kind schwierig. Mein Mann hat Klaus adoptiert, dann wurde es besser. Klaus wurde ein Eigenbrötler. Immer Zores in der Schule. Immer Troubles. Als 16jährige ist er von Zuhause getürmt.

Wissen Sie, Klaus hatte sein Leben nicht im Griff. Aber die Kleine, ich verstehe das nicht. Natalie hatte alles. Frau M schaut mich fragend an.

Die Erbsünde im System

Ich frage mich, was passiert mit einem Kind, das mit der Muttermilch mitgeliefert bekommt, dass es unerwünscht ist. Aus systemischer Sicht wundert es nicht, dass Klaus sein Leben „nicht auf die Reihe“ bekam.

Es wäre interessant gewesen, die Geschichte in einer Systemischen Aufstellung anzuschauen. Der Verdacht liegt nahe, dass Natalies Suizid mit dem Schicksal ihres Vaters in Zusammenhang steht. Wir wissen es nicht. Und Frau M wird weiterhin den Kopf schütteln.

Frau M kann mit ihren 72 Jahren lernen, der jungen Frau mit dem kleinen Sohn, die sei einmal war, Mitgefühl entgegen zu bringen.

Systemische Knoten lösen

In Systemischen Aufstellungen zeigt sich immer wieder, dass aus Loyalität mit einem Verstorbenen Todessehnsucht entstehen kann.

Es braucht Mut hinzuschauen. Aber ist es nicht besser, den Schmerz ins Auge zu schauen, als mit einem latenten Schmerz alt zu werden?

Ich bin so dankbar, dass wir in einer Zeit leben und die Ressourcen und die Techniken haben, um Verstrickungen aus der Vergangenheit zu lösen und alte Verletzungen zu heilen.

Selbstmitgefühl

Selbstmitgefühl zu praktizieren bleibt eine lebenslange Aufgabe.

Neben dem Inneren Kind brauchen auch alle unsere früheren Versionen, die schwierige Zeiten durchlebt haben, unser Mitgefühl.

Meine geführten Reisen helfen dir, in liebevollen Kontakt mit dir und deinem Inneren Kind zu kommen. Du kannst diese Reise auch machen, um einen früheren Erwachsenenanteil in dir zu heilen.

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Wann ist eine Systemische Aufstellungen sinnvoll

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2 Antworten

    1. Ja, liebe Angela, Selbstmitgefühl kann viel heilen. Sobald wir den Schmerz identifiziert haben, können wir den verletzen Anteil ans Licht bringen. Danke für deinen Beitrag

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