Inhalt

Der Rucksack voller Endorphine

Im Nörglerinnen-Modus

Vergangene Woche konnte ich mir selbst zuhören, wie ich in einen Nörglerinnen-Modus befand. Voller Neid betrachtete ich die wunderschönen Bergfotos meiner Facebook-Freundinnen. Ich will auch, rief es in mir.

Dieser Sommer war geprägt von Familienfesten, runden Geburtstagen und anderen Einladungen und zwischendrin verregnet Wochenenden. Am Samstag wollten wir auf die Bärenalm und weiter auf die Türkenkarscharte gehen – doch schon wieder: Die Geburtstagsparty am Freitag dauerte zu lange, es war sommerliche Hitze prognostiziert und wenn, dann müssten wir sehr früh aufstehen und der Rucksack ist noch nicht gepackt, und… Also doch wieder ein chilliger Badesamstag am See. Ist ja auch schön. Über solch innere Zwickmühlen habe ich schon einmal gebloggt.

Den Berg verschieben wir auf Sonntag.

Bringt mich auf den Berg

Endlich. Um 6:30 schnüren wir unsere Schuhe am Parkplatz der Bärenalm. In den kühlen Morgenstunden kommen wir zügig voran. Oberhalb der Baumgrenze wird der Blick frei auf die Stoderberge: Spitzmauer und Priel strahlen im Sonnenlicht. Stehen. Staunen. Stehen. Staunen.

Der Anblick dieser Bergriesen weitet mein Herz. Ich bin eine kleine Ameise in diesem mächtigen Universum, nein, eher ein Staubkorn. Wie lange steht ihr hier schon? Wie viele Wander-Herzen habt ihr schon berührt.

Sollte es mir irgendwann in meinem Leben wieder schlecht gehen, so schlecht, dass ich mir selbst nicht mehr helfen kann, bringt mich bitte auf einen Berg, sage ich zu meinem Mann.

Verbindung zum Wesenskern verloren

Wir haben uns in eine kopflastige, denkende, analytische Gesellschaft gewandelt. In der Geschäftigkeit des Alltags verlieren wir manchmal die Verbindung zu unseren Wesenskern. Je weniger wir verbunden sind, umso weniger erinnern wir uns, was uns gut tut. Das Lümmeln am Sofa vor dem Fernseher wird zur Routine und gleichzeitig werden wir immer unzufriedener.

Der erste Schritt hinaus ist der schwierigste. Entweder ist es zu heiß oder zu kalt oder es regnet oder es wird gleich dunkel – der Trägheit fehlt es kaum an Argumenten.

Den Nörgler überlisten

Ich weiß nicht, wie viele Studien es gibt, die belegen, dass wir in der Natur gesunden können.

Von mir selbst weiß ich, wie gut mir selbst ein kleiner Spaziergang tut. Ich habe einen Trick gefunden, um den inneren Nörgler zu überlisten: Ich sag ihm, wir machen – weil es in Strömen regnet – nur einen ganz kleinen Spaziergang. Nur 10 Minuten. Sobald ich die ersten Schritte vor die Tür gesetzt habe, hebt sich meine Stimmung, der Nörgler verstummt und ich komm nach einer Stunde klatschnass und überglücklich nach Hause.

Zum Glück haben wir unseren schlauen Kopf und der uns erinnert, an das Grün der Bäume, an die taufrische Luft oder an einen breathtaking Ausblick.

Besser ist natürlich, uns so viel in der Natur aufzuhalten, dass wir die Verbindung zu unseren Wesenskern gar nicht erst verlieren. Mit Hilfe der verschiedenen Naturtherapien können wir üben, diese Verbundenheit zu halten.

Der Kopf braucht Weitblick

Wandern ist wie Meditation. Beim Gehen kommen mir die besten Ideen. Viele meiner Projektideen sind am Berg geboren.

Nicht nur deshalb habe ich auch immer mein Journal mit. Schließlich will ich gleich niederschreiben, was mir die Naturwesen zuflüstern. Mehr über Schreiben in der Natur kannst du in meinem Blogartikel Schreiben mit dem Inneren Kind nachlesen. Die Heilkraft des Schreibens mit der Heilkraft der Natur zu verbinde, also mit Gruppen zu wandern und zu schreiben ist schon alt. Jetzt wird sie endlich verwirklicht. WALD-POESIE ist geboren.

Schon auf der Bärenalm war der Nörglerinnen-Modus vergessen. Wieder zu Hause schlug meine Kreativität Purzelbäume. Ich war wieder im Flow, meine Arbeit ging mir so leicht von der Hand. Eine Meckerstimme meinte, ich hätte halt schon viel früher eine Tour machen sollen, anstatt mich im Kopfmodus abzuplagen. Ja, ja, sage ich ihr. Ich hab einen Rucksack voll Endorphine mit nach Hause genommen, da kann die Meckerstimme gleich wieder verstummen. Ich bitte sie, mich in Zukunft früher zu erinnern.

Erzähl mir von deinen Erfahrungen mit Berg und Wald. Kannst du die Heilkraft der Natur für dich nutzen? Ich freu mich auf deinen Kommentar!

Zum Weiterlesen / Quellen

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert