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Funktionieren wie eine Maschine

Verbunden mit sich selbst

Mensch sein bedeutet mehr, als wie eine Maschine zu funktionieren

Wenn eine Maschine nicht funktioniert, ist die Sache schnell geklärt: Akku leer, Teil kaputt, Software abgestürzt. Man zieht einen Stecker, tauscht ein Bauteil, startet neu, und schon geht’s weiter.

Für uns Menschen, die die Maschinen geschaffen haben, ist es allzu verführerisch, nach dem gleichen Prinzip vorzugehen: Noch ein Kaffee, noch ein Tool, noch eine To-do-Liste, vielleicht ein optimierter Kalender, und dann geht’s weiter.

Kurzfristig funktioniert das auch ganz gut. Langfristig bringt uns genau diese Haltung an unsere Grenzen.

Was brauchen wir Menschen, um unseren Alltag zu bewältigen? Und was brauchen wir darüber hinaus, damit es uns wirklich gut geht?

Maschinenlogik: Energie rein, Output raus

Maschinen sind im Kern erstaunlich einfach. Sie brauchen Energie, klare Befehle und gelegentlich Wartung. Eine Maschine läuft, solange Strom fließt, die Software tut, was sie soll, und nichts mechanisch blockiert. Sie ist darauf ausgelegt, mit möglichst wenig Störung ihre Aufgabe abzuarbeiten.

Sie zweifelt nicht, hadert nicht, stellt nichts infrage. Eine Maschine fragt nicht: „Will ich das überhaupt?“ Sie funktioniert. Oder sie ist defekt. Dazwischen gibt es wenig.

Menschen sind keine Hardware mit Puls

Menschen brauchen Schlaf, Nahrung, Bewegung und Sicherheit. Wir brauchen Struktur und Orientierung, also ein Gefühl dafür, was wichtig ist und was zuerst dran ist. Wir lernen aus Erfahrungen und passen uns an, so wie eine Software, die sich updatet.

Und hier endet der Vergleich mit der Maschine: Wir sind nicht nur Körper und Leistungsapparat, sondern auch Gefühl, Beziehung, Geschichte und Sinn. Wir deuten, fühlen, zweifeln, hoffen. Das macht uns verletzlich – und gleichzeitig lebendig.

Mir fällt immer öfter auf, dass wir Menschen uns mit einem Computer vergleichen. Ich selbst sage zum Beispiel, wenn ich über traumatische Erfahrungen sprechen: „Das Gehirn ist nur der Prozessor, die Muskeln sind der Speicher“.

Die Biologie hat uns da ein super Notfallprogramm eingebaut: In lebensbedrohlichen Situationen wird alles für den Moment Unwesentliche herunter gefahren, damit wir „funktionieren“. In Lebensgefahr denke ich weder an Hunger noch an Liebeskummer, selbst körperliche Schmerzen spüren wir kaum. Und das ist gut so, für den Moment der Gefahr.

Blöd wird’s wenn wir langfristig verlernen, uns zu spüren, wenn das „Notfallprogramm“ zur Gewohnheit wird und wir uns von unseren Gefühlen abschneiden.

Menschen brauchen mehr

Sinn statt reiner Effizienz

Eine Maschine soll ihren Zweck erfüllen, das ist alles. Uns Menschen reicht das nicht. Wir können Aufgaben abarbeiten, Projekte stemmen und Termine erfüllen, aber das alleine reicht nicht.

Wir brauchen das Gefühl, dass das, was wir tun, zu etwas führt, das uns wichtig ist. Ein gut bezahlter Job ohne inneren Sinn wird uns auslaugen und unzufrieden machen. Ohne Sinn versiegen unsere inneren Energiequellen.

Gefühle als inneres Navigationssystem

Maschinen haben Output, aber keine Emotionen. Wir dagegen sind zutiefst emotionale Wesen. Freude, Stolz, Traurigkeit, Wut, Erleichterung – all das sind Signale, keine Störungen.

Gefühle sind kein Fehler im System, sie sind unser inneres Navigationsgerät. Sie zeigen uns, ob wir auf einem stimmigen Weg sind oder nicht.

Beziehung statt Schnittstellen

Maschinen haben Schnittstellen, über die sie Daten austauschen. Wir Menschen haben Beziehungen. Wir brauchen echte Verbindung, in der wir nicht „performen“ müssen. Menschen, bei denen wir nicht perfekt sein müssen. Gespräche, in denen wir mehr sagen dürfen als „Alles gut, nur viel los“.

Echte Verbindung, Gewahr-sein, Präsenz, das nährt uns.

Allein über Leistung definiert, verkümmern wir innerlich. Wir können hochfunktional und gleichzeitig tief einsam sein. Gerade bei großen Herausforderungen sind es die kleine Momente echter Verbundenheit, die uns tragen.

Stressige Zeiten sind leichter zu stemmen, wenn Vorgesetzte zuhören, wahrnehmen, Anteil nehmen.

Pausen, die mehr sind als Standby

Eine Maschine kann man abschalten und später einfach wieder hochfahren. Beim Menschen passiert in Pausen etwas anderes: Wir verarbeiten Erlebnisse, wir integrieren, ordnen, lassen sacken. Pausen sind ein unsichtbarer Teil unseres inneren Aufräumprozesses.

Ohne Pausen laufen wir irgendwann wie ein System, das überhitzt. Im Zwischenraum – Nichts-tun, nichts-denken, nichts-wollen – können wir auftankten und neue Ideen gebären.

Und dann muss man ja auch noch Zeit haben einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.

Astrid Lindgren

Innere Aufgeräumtheit

Bei Maschinen bedeutet „aufgeräumt“: Alle Teile sitzen richtig, der Ablauf stimmt, die Software läuft. Beim Menschen ist innere Ordnung viel mehr als ein gut organisierter Kalender.

Innerlich aufgeräumt heißt zum Beispiel:

  • zu wissen, was mir wirklich wichtig ist
  • eigene Grenzen zu erkennen und zu respektieren
  • Gefühle wahrnehmen, ohne von ihnen überschwemmt zu werden
  • alte Konflikte, Schuldgefühle oder fremde Erwartungen loslassen
  • sich wertvoll fühlen, ohne auf äußere Bewertung angewiesen zu sein
  • Entscheidungen treffen, die zu den eigenen Werten passen

Fehlt diese innere Ordnung, helfen äußere Optimierungen nur begrenzt. Noch ein Tool, noch eine Methode, noch ein System – das kann unterstützen, aber nicht die Klarheit in uns selbst ersetzen.

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Die eigene Enttäuschung

Die Erkenntnis, dass ich nicht perfekt bin schmerzt. Menschen sind aber fehlerhaft, manchmal unzulänglich, machmal müde, manchmal keine angenehme Zeitgenossen.

Ganz tief im Inneren wissen wir es ja, aber nach Außen würden wir gerne großartig wirken. Vielleicht nörgelt der innere Kritiker ständig herum und wir strengen uns an, ihm den Mund zu verbieten.

Mein Workbook hilft dir, um diese kritische Stimme in dir zum Freund zu machen.

Uns ausschließlich über Output, Effizienz und Verlässlichkeit zu definieren ist ein fataler Weg der früher oder später in die Sackgasse führt.

Erfolg, Reichtum und Macht sind fragile Werte, die nach immer mehr verlangen und nie zufrieden sind.

Wir brauchen Sinn, Verbundenheit, Selbstrespekt und innere Balance, um uns lebendig zu fühlen.

Stell dir vor

Stell dir vor, du würdest dich selbst nicht länger als System betrachten, das „optimiert“ werden muss, sondern als Mensch, der gut begleitet werden darf.

Vielleicht würdest du nicht mehr nur fragen: „Was steht heute an?“, sondern auch: „Was brauche ich heute?“
Manchmal ist die Antwort: Klarheit. Manchmal: Unterstützung. Manchmal: Ruhe.

Vielleicht würdest du öfter Dinge weglassen, statt noch mehr hineinpacken. Was würde passieren, wenn du dies oder jenes nicht mehr machst?

Vielleicht würdest du bewusst Übergänge gestalten:

  • Kleine Rituale als Verschnaufpausen bevor du dich der nächst Aufgabe zuwendest, zum Beispiel das Fenster kurz aufmachen, dich dehnen und strecken, oder ähnliches.
  • Einen kleinen inneren „Feierabendknopf“ installieren, der hilft, den Arbeitstag nicht mit ins Wohnzimmer zu nehmen.
  • Dir öfter auf die Schulter klopfen und sagen: „Das habe ich gut gemacht.“ Es ist so wichtig zu feiern, wie klein der Moment dazu auch sein mag.

Einen sehr lesenswerten Artikel über Momente des Innehaltens hat Laila Schmidt geschrieben: Was ich als Notärztin über innere Ruhe gelernt habe.

Du bist keine Maschine – und das ist gut so

Maschinen werden daran gemessen, wie zuverlässig sie funktionieren. Menschen werden im tiefsten Inneren daran gemessen, wie lebendig sie sind.

Um zu funktionieren, reichen uns Schlaf, Essen, ein bisschen Struktur.
Um innerlich aufgeräumt und wirklich lebendig zu sein, brauchen wir mehr: Sinn, Verbindung, Pausen, klare Grenzen, und vor allem Freundlichkeit mit uns selbst.

Vielleicht ist deshalb nicht die wichtigste Frage:

„Wie schaffe ich es, noch besser zu funktionieren?“

Sondern eher:

„Wie kann ich so leben und arbeiten, dass ich immer mehr bei mir ankomme?“

Welche kleine Veränderung kannst du heute beginnen, um einen Schritt mehr in deine innere Balance zu kommen? Lass uns teilhaben und schreib es in den Kommentaren.

Wenn es dir schwer fällt, eine Antwort zu finden, lass dich unterstützen. Ich bin gerne für dich da.

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